Angelrute
Angelrute
Wir wollen an dieser Stelle nicht auf die geschichtliche Entwicklung der Angelruten eingehen, die meisten Angelinteressierten haben in frühen Jugendjahren wahrscheinlich so angefangen, wie auch die Entwicklung des Rutenbaus begann: mit einem einfachen Stück Schnur, angeknüpft an eine Weiden-oder Haselnussgerte. Diese Art von Angelruten (Holz bzw. gespleisste Ruten) finden heute in der Praxis kaum noch Verwendung (Ausnahme: Fliegenfischen), sondern sind eher dem Bereich Liebhaberei zuzuordnen. Aufgrund der klaren Vorteile (Gewicht, Pflegebedürftigkeit, Belastbarkeit) haben sich heutzutage im Rutenbau Glasfiber, Kohlefaser, Kevlar und Kombinationen dieser Materialien durchgesetzt. Die gängiste Art der Unterscheidung einzelner Rutentypen ist hinsichtlich Ihres Einsatzzwecks.
So vielschichtig und spezialisiert sich die heutigen Angelarten darstellen, so umfangreich ist das Angebot an genau abgestimmten Angelruten. Nicht nur allein das Biegeverhalten oder Rückgrat (Aktion) einer Rute ist dabei entscheidend, es gibt auch weitere bauliche Unterscheidungsmerkmale die es zu beachten gilt. So läßt sich leicht vorstellen, wie etwa Salzwasserkorrosion einer nicht seewassergeeigneten Rute zusetzt (Korrodierende Ringe, Auflösung der Verleimung, etc.). Wichtig bleibt jedoch, die Angelrute hinsichtlich ihrer Aktion auf die gewünschte Angelart abzustimmen. Grundsätzlich lassen sich drei Aktionsarten unterscheiden:
- Spitzenaktion: weiche Rutenspitze, zum Mittel- und Handteil hin hart
- Semiparabolische Aktion: Spitzen- und Mittelteil weich
- parabolische Aktion: gleichmässiges Biegeverhalten über die volle Rutenlänge hinweg
Die allein technisch betrachtet beste Aktion einer Angel liesse sich mit einem Blank aus einem einzigen Stück erzielen. Dies jedoch wirft Hindernisse bezüglich der Transportfähigkeit auf. Deswegen versucht man Ruten zu verkleinern, hier kommen die Bauarten Teleskop- oder Steckrute ins Spiel. Wissenswert ist, dass jede Segmentierung einer Angelrute Einschränkungen ihres Aktionsverhaltens und ihrer Belastbarkeit nach sich zieht. Im Grundsatz gilt: möglichst wenige Segmente bei vernünftiger Transportlänge. Insofern ist hinsichtlich optimalen Aktionsverhaltens eine zweiteilige Steckrute einer Teleskoprute mit meistens 4-6 Segmenten immer vorzuziehen.
Basierend auf den verschiedenen Angelarten, dem dafür geforderten Aktionsverhalten, Anzahl und Typ der Rutenringe, der geforderten Länge, dem verbauten (Spezial-)Material und auch der Anordnung des Rollenhalters lassen sich (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) so beispielsweise folgende Angelrutentypen unterscheiden:
- Spinnangel
- Köderfischangel
- Fliegenrute
- Stippangel
- Pilkangel
- Brandungsrute
- Karpfenrute
- Feederangel
- Grundrute
- Winklepicker
- Trollingrute
- Eisangel